18. Dezember 2024
Jahresbericht des Präsidenten
Jahresbericht über das 160. Verbandsjahr des Zentralschweizerischen Kavallerie und Pferdesportverbandes ZKV
«Möge das Ehrenzeichen, dazu beitragen, dass Vaterlandsliebe, Reitergeist und Schützenkunst in den Reitvereinen sorgsam gepflegt werden.»
Dieser Satz stand in der Stiftungsurkunde der Luegstandarte, welche 1929 von der Bernischen Kavallerie Offiziersgesellschaft der ersten Siegergruppe am 1. Karabienerschiessen auf der Lueg übergeben wurde.
Wie wir alle wissen, hat alles ein Ende und so wurde das Luegschiessen dieses Jahr ein letztes Mal durchgeführt. Es wurde viel diskutiert, wie man diesen schönen traditionellen Anlass weiterführen könnte, aber da alle Lösungsvorschläge nicht akzeptabel waren und aufgrund der Tatsache, dass die jüngsten Kavalleristen auch schon über 70 Jahre alt sind und nur noch etwa 40 von ihnen an dem Schiessen teilnehmen konnten, musste man sich zu diesem einschneidenden Schritt entschliessen.
Nichts desto trotz, war das letzte Luegschiessen ein schöner würdiger Anlass welcher noch einmal über 400 Schützen auf die Lueg zog.
Wenn etwas zu Ende geht, heisst das aber nicht, dass alles schlechter geworden ist, es ist einfach anders und das 160. Verbandsjahr des ZKV hatte zum Glück viele andere erfreuliche Tätigkeiten im Programm und es wurden in allen Sparten sehr viele Anlässe durchgeführt. Bei jedem Besuch an irgendeiner Veranstaltung, sei das ein Patrouillenritt, eine Gymkhanaprüfung, ein Fahrturnier oder eine regionale Schweizermeisterschaft im Springen, konnte ich mich überzeugen, mit wie viel Engagement und Herzblut die OK Mitglieder der Vereine am Werk waren um den Reitern, Fahrern und Voltigiererinnen einen möglichst perfekten Wettkampfplatz zur Verfügung zu stellen und das in einem Umfeld, das sicher nicht einfacher geworden ist. So wird es doch immer schwieriger, Sponsoren zu finden um die stetig steigenden Kosten zu decken und die Anforderungen der Teilnehmer, an die Qualität der Anlässe nimmt sicher auch nicht ab, wobei man vor allem bei schlechter Witterung froh sein muss, wenn sich überhaupt noch jemand anmeldet. Dazu kommt, dass es immer schwieriger wird, freiwillige Helfer zu finden, in einer Zeit, in der jeder zuerst einmal profitieren will, bevor er bereit ist sich selbst einzusetzen. Es würde manch einer Reiterin oder einem Reiter guttun, auch einmal in einem OK mitzumachen, damit man sieht, was es alles braucht, um einen perfekten Concours Platz oder ein Dressurviereck bereitzustellen. Ich bedanke mich aber bei allen, die sich über das ganze Jahr für ihren Verein einsetzen und unermüdlich Anlässe organisieren, denn nur so können wir unseren schönen Sport weiter ausüben und ich bitte alle, über die kleinen Fehler, die bei solchen Organisationen passieren können hinwegzusehen, denn schliesslich sind die meisten Organisatoren ehrenamtliche Vereinsmitglieder, welche das alles in ihrer Freizeit unentgeltlich machen. Bei all dem müssen wir aber gleichwohl einen möglichst hohen Qualitätsstandart bei unseren Anlässen anstreben.
Die Geschäftsstelle von Swiss Equestrian hat eine Auswertung veröffentlicht über alle Starts in den FEI Disziplinen von Schweizer Pferdesportlern in den letzten 10 Jahren. Wir haben diese Auswertung an der Präsidenten Konferenz vorgestellt und sie hat uns gezeigt, dass vor allem im Springen die Starts um über 50’000 pro Jahr zurückgegangen sind. Dies ist doch bedenklich, auch wenn es sich in den letzten 2 Jahren wieder etwas stabilisiert hat. Die Auswertung hat uns auch aufgezeigt, dass es immer noch weniger junge Reiter sind, die die ganze Ausbildung bis hin zur regionalen Lizenz auf sich nehmen als vor 10 Jahren und das stimmt uns sicher nachdenklich. Wir müssen sicher überdenken, ob wir mit unserer Ausbildungs-Strategie auf dem richtigen Weg sind. Die Technischen Kommissionen des Dachverbandes sind aber jetzt daran die Ursachen für diesen Rückgang herauszufinden und Massnahmen dagegen zu ergreifen.
Überhaupt hat die Strategie 2030 von Swiss Equestrian viel neuen Schwung in den Verband gebracht, auch wenn sicher noch nicht alles perfekt ist, wird auf allen Stufen und in allen Gremien sehr viel gearbeitet und es ist sicher auch nicht schlecht, wenn ein paar neue Gesichter in die Kommissionen gekommen sind.
Ich habe Anfangs Jahr dem Vorstand meine 4 persönlichen Ziel für dieses Jahr bekannt gegeben.
- Der ZKV soll ein Verband für alle «Rösseler» sein.
Wir versuchen für alle möglichen Disziplinen im Pferdesport, aber auch für die Pferde Fanatiker, die keinen Sport betreiben da zu sein, vor allem die Sparte Pferd und Gesellschaft kümmert sich sehr um Anliegen ausserhalb des Sports, welche sicher immer wichtiger werden, damit wir überhaupt noch reiten oder fahren dürfen. An diesem Ziel sind wir sicher dran, auch wenn es noch lange nicht erfüllt ist und sicher in die nächsten Jahre übergehen wird.
- Ziel, den Pferdesport auf allen Stufen fördern.
Wir wollen vor allem den regionalen Pferdesport weiter fördern, und zwar in allen FEI-Disziplinen aber auch in Gymkhana. Dafür investieren wir viel Geld für Kurse, Cups, Trophys und Championats und auch in die Ausbildung. Wir sind da sicher auf gutem Weg, aber wir dürfen nicht nachlassen vor allem die höheren Stufen der regionalen Reiter und Fahrer zu unterstützen, denn sonst werden diese einmal aussterben.
- Ziel, den Nachwuchs aller Sparten fördern.
Dies ist mein Lieblings Ziel und eine persönliche Herzensangelegenheit. Wenn ich die jungen Pferdesportler bei der Future Sichtung im Oktober sehe, oder am ZKV-Weekend fast ein Jahr später, wie sie mit viel Engagement die Prüfungen bestreiten, ihr Bestes geben und im Gegensatz zu vielen Erwachsenen Reitern auch noch offen sind für Verbesserungsvorschläge, dann ist das für mich fast das schönste im Verbandsjahr. Wenn ich sie dann bei der Rangverkündigung alle auf einer Reihe sehe und den Besten die voller Stolz auf dem Podest warten, die Medaillen überreichen darf, kommen mir fast die Tränen und es ist für mich der Lohn für die ganze Arbeit die wir für den ZKV leisten.
Es ist auch schön, wenn wir Talente aus unserem Future Kader in eine höhere Stufe weiterleiten dürfen, so zum Beispiel zu den Swiss Equestrian Talents, das von Swiss Equestrian und der Familie Straumann eingeführte Programm, wo die jungen Spring- und Dressurreiter in 3 Stufen gefördert werden.
- Ziel, das Budget einhalten.
Dieses Ziel muss ich klar als nicht erfüllt einstufen. Mir ist bewusst, dass wir das Budget etwas streng aufgestellt haben, wir haben aber mit mehreren Sitzungen mit neu eingeführter Budgetkontrolle und mit anderen Massnahmen versucht dieses Ziel zu erreichen, es ist auch nirgends eine enorme Differenz von der Rechnung zum Budget, aber in der Gesamtheit ist es doch eine grössere Summe geworden, die am Schluss fehlt. Es ist halt einfach so, dass unsere Einnahmen welche vor allem aus dem Basisfranken, dem Sportfonds und den Mitgliederbeiträgen bestehen zurückgegangen sind, was alles einen Zusammenhang mit dem Rückgang der Starts im Pferdesport zu tun hat. Wir kommen aufgrund dieser Rechnung nicht in Bedrängnis, wir haben immer noch genug Eigenkapital. Wenn es aber so weiter geht, wird irgendeinmal ein grösserer Eingriff nötig werden. Das heisst, wir können weniger ausgeben, oder wir müssen die Einnahmen erhöhen. Darum muss es unser aller Ziel sein dafür zu sorgen, dass der Pferdesport nicht noch teurer wird, aber attraktiv bleibt oder noch attraktiver wird, damit wieder mehr an den Veranstaltungen an den Start gehen und wir und auch der Dachverband der das gleiche Problem hat wieder mehr einnehmen, um diese Einnahmen zugunsten des Pferdesports wieder ausgeben zu können.
Unser Hauptanlass, das ZKV-Weekend, welches durch den Reitverein Aaretal-Münsingen das zweite Mal mit sehr viel Engagement und Herzblut durchgeführt wurde, kann man durchwegs als Erfolg bezeichnen und ich bedanke mich herzlich bei allen, die etwas dazu beigetragen haben. Auch im 2025 ist die Durchführung noch gesichert, danach steht aber noch offen wie es mit dem Weekend weitergehen soll und wir werden uns an unserer Klausur stark um dieses Thema kümmern müssen damit wir irgendeine Nachfolge Organisation auf die Beine stellen können. Auch die Delegiertenversammlung für das 2025 will bis heute niemand organisieren. Ich bin sicher, auch dafür werden wir eine Lösung finden, aber ich frage mich schon was der Grund ist. So kann ich mich doch noch an viele Versammlungen erinnern, wo darum gekämpft wurde wer die DV organisieren darf.
Wiederum erfolgreich waren unsere Pferdesportler aus dem ZKV-Gebiet, auf nationaler und internationaler Ebene. Besonders die Fahrer haben uns sehr viel Freude bereitet und durften doch mehrere Medaillen von Welt- Europa- und Schweizermeisterschaften nachhause bringen. Aber auch die Voltigiererinnen und die CC-Reiter konnten schöne Erfolge feiern.
Ein Projekt, das wir in diesem Jahr angegangen sind und welches wir heute abschliessen möchten, ist die Integration der neuen Sparte Voltige. Die Voltige Gruppen und Vereine in unserem Gebiet waren bis heut auf sich alleine gestellt. Sie haben sich nun zu einem Verein zusammengeschlossen und möchten heute Abend dem ZKV als neuen Verein beitreten. Und gemäss unseren Zielen, ein Verband für alle Rösseler zu sein und den Pferdsport auf allen Stufen zu fördern, wollen wir nun auch diese Sportart bei uns aufnehmen und weiterbringen.
Zum Schluss möchte ich danken, zuerst unserer Geschäftsstellen Leiterin Tina Bigler, es ist für sie nicht immer einfach mit einem 50% Pensum alle Wünsche der Vorstandsmitglieder, die der Vereinspräsidenten, OK Mitglieder ect. zu erfüllen, dabei noch die Sozialen Medien und die Homepage zu betreuen und am Schluss noch so einen anstrengenden Präsidenten auszuhalten. Sie macht das aber mit sehr viel Engagement und Eigenverantwortung. Tina Danke viel mal. Weiter bedanke ich mich bei allen Vorstandsmitgliedern und deren Unterstützer für die enorme Arbeit, die ehrenamtlich geleistet wird. Der Vorstand hat die Verbandsgeschäfte in 8 Vorstandssitzungen, 2 Arbeitssitzungen, einem Klausurtag, etlichen Kommissionssitzungen und sehr viel Arbeit zuhause und an Anlässen durchgeführt. Ich bedanke mich bei den Partnern und Partnerinnen der Vorstandmitglieder und stellvertretend dafür, bei meiner Frau Priska ganz herzlich für das akzeptieren der vielen Absenzen zuhause und die tägliche Unterstützung. Ich bedanke mich bei dem Vorstand und der Geschäftsstelle von Swiss Equestrian für ihre Arbeit und bei unseren Partnerverbänden für die angenehme Zusammenarbeit. Ich bedanke mich bei allen offiziellen für ihr Engagement und zuletzt bedanke ich mich bei euch, liebe Vereinsvertreter, ihr seid es die die Anlässe, Trainings und das tägliche Vereinsleben organisieren und unser schönes Hobby lebendig machen. Ohne euch gibt es keinen ZKV und auch kein Swiss Equestrian Danke viel mal auch für das Vertrauen, das uns entgegengebracht wird.
Ich schliesse mit einem Spruch, der mein Chef, er ist heute übrigens auch anwesend schon vor vielen Jahren bei uns im Geschäft aufgehängt hat und von dem ich nicht genau weiss, woher er kommt, der mich aber immer wieder fasziniert und der gut zu unserer Zeit passt.
«Alle sagten es geht nicht, da kam einer der wusste das nicht und hats gemacht»